Sonntag, August 28, 2005

Der RC Speedracer e.V. sagt auf Wiedersehen!

Der RC Speedracer e.V. bedankt sich bei allen Fahrern, Zuschauern und vielen tatkräftigen Helfern, die mit dazu beigetragen haben, daß diese DM zu einem Erfolg wurde! Wir gratulieren den beiden Deutschen Meistern Thomas Günsel und Toni Rheinard zu ihren Siegen und würden uns freuen, wenn auch diejenigen, die nicht vor Ort sein konnten, auf diese Weise ein wenig das Renngeschehen mitverfolgen konnten.

P.S. Das bestgehütete Geheimnis der Szene wurde zuguterletzt auch noch gelüftet...

Verfasst von Benjamin Ohloff am 22:51
Editiert am: Montag, August 29, 2005 8:29
Kategorie: Sponsoren und Danksagungen

Finale Eindrücke

Menschenauflauf bei der Tombola!

XRay von Martin Hudy.

Nicht nur Motoren werden heiss bei diesem Wetter.

Diese Damen gehen gekonnt mit Nagellack um.

Mike Linge.

Pro4 von Andy Krämer.

Das Finale lockt Zuschauer.

Ronald Völker.

Verfasst von Benjamin Ohloff am 22:40
Editiert am: Montag, August 29, 2005 10:52
Kategorie: Menschen und Material

Interview mit Andy Krämer (VfR Rüsselsheim)

Benjamin: Andy, wie bist Du mit Deiner bisherigen Rennperformance zufrieden?

Andy: Eigentlich bin ich ganz zufrieden und kann nicht klagen. Platz 9 müsste ich jetzt sein, das ist eigentlich ganz gut, mehr habe ich auch gar nicht erwartet. Ich wollte ins A-Finale kommen und jetzt schauen wir mal, wie es A-Finale dann läuft.

Benjamin: Wie kommst Du mit der Strecke klar, gefällt Dir der DM-Kurs?

Andy: Ja, die Strecke ist ganz in Ordnung. Sie ist ein bisschen weitläufig für 1:10-Tourenwagen, man steht relativ viel auf dem Gas, aber sie hat schön langgezogene Kurve, das liegt mir eigentlich und das macht auch Spaß.

Benjamin: Ihr Pro4-Fahrer seid die letzten, die an der Spitze noch mit Kardan fahren. Der Pro4 wird auch nicht mehr weiterentwickelt, derzeit fahrt ihr alle das Hara-Mod, auf welches Auto wartest Du also?

Andy: Ich warte zur Zeit auf den Hot-Bodies Cyclone, das wird wieder ein Riemen-Auto sein, aber bei HPI gibt es eben zur Zeit keinen Riemenwagen, also fahren wir die Kardans weiter, und auf Asphalt fährt der Pro4 auch gar nicht so schlecht! Wir hatten ein paar Probleme auf Teppich, wo er nicht so gut ging, aber jetzt auf Asphalt liegt der Wagen gut und unser Team ist recht weit vorne. Vor drei Wochen auf der Euro liefen die Kardans auch sehr gut, so daß ich darin keinen Wettbewerbsnachteil sehe. Die Antriebe sind grundsätzlich ebenbürtig, alles andere liegt dann am Fahrer.

Benjamin: Wann wird der Cyclone für Euch erhältlich sein und wann für den Hobbyfahrer?

Andy: Da gibt es keinen großen Unterschied. Wir bekommen unsere Fahrzeuge, wenn sie auch in Deutschland erhältlich sind. Der letzte offiziell genannte Termin ist wohl Mitte bis Ende September, dann sollte er eigentlich lieferbar sein. Aber, das ist noch nicht sicher, es könnte sich durchaus noch verschieben.

Benjamin: Ein Thema, zu dem ich schon einige Fahrer befragt habe, ist das Thema brushless Motoren. Sehnst Du sie herbei oder könntest Du Dir auch vorstellen, weiter mit Bürstenmotoren zu fahren?

Andy: Auf jeden Fall Brushless! Da ich ja bei LRP arbeite, habe ich relativ viel an unserem Brushless-System mitentwickelt und bin viele Trainingsakkus damit gefahren. Ich denke, daß ein solches System auf jeden Fall besser ist. Man baut den Motor ein und muss sich danach nicht mehr um den Motor kümmern. Einfach einbauen und fahren, das heißt, man bekommt viel mehr Zeit auf der Strecke, weil man z.B. keinen Kollektor mehr abdrehen muss. Und die Leistung ist natürlich auch völlig ausreichend. Auch gegen 7- und 8-Turn-Motoren hat Brushless eher Vorteile, denn solche Bürstenmotoren haben vielleicht am Anfang etwas mehr Druck, sie bauen aber über die 5 Minuten ab und man muss halt ständig den Motor abdrehen. Ich werde auf jeden Fall Brushless fahren in der nächsten Saison.

Benjamin: Wären auch Moosgummireifen eine Verbesserung für Dich?

Andy: Oh, ein schwieriges Thema! Sowohl Hohlkammer- als auch Moosgummireifen haben ihre Vor- und Nachteile. Zur Zeit bin ich eher dafür, daß wir auch weiterhin mit Hohlkammerreifen fahren. Moosgummi hat sicherlich mehr Griff und ist wohl auch einfacher zu fahren. Sobald es aber in den Wettbewerb geht, muss man die Moosis auch wieder runterschleifen, um konkurrenfähig zu sein, d.h. man kann sie dann auch wieder nur zwei oder drei Akkus lang fahren. Dann werden die weichen Mischungen gefahren, so daß es schon einmal passieren kann, daß etwas rausbricht. Aber für den Hobbyfahrer bei Clubrennen, da sind Moosgummireifen sicherlich ein Vorteil. Aber im Wettbewerbseinsatz habe ich Zweifel. Ich persönlich hätte kein Problem mit Moosgummis, würde aber doch lieber weiter Hohlkammerreifen fahren.

Benjamin: Wir sind jetzt am Ende der Vorläufe, so daß es für ein Fazit vielleicht noch ein wenig früh ist. Aber dennoch, wie war das DM-Wochenende insgesamt, wie fandest Du die gesamte Veranstaltung und Atmosphäre?

Andy: Also bisher war es eigentlich ganz in Ordnung. Es war ein wenig schade, daß es gestern morgen in den beiden Trainingsläufen noch ein wenig nass war auf der Strecke, wegen den Teppichen. Aber ansonsen wird die Veranstaltung gut durchgezogen, der Zeitplan eingehalten, das Umfeld stimmt und das Essen ist sehr gut! Ich denke, im Großen und Ganzen ist es eine gute Veranstaltung. Es gab sicherlich schon bessere DMs, aber es auch viele schlechtere.

Benjamin: Vielen Dank für das Gespräch!
Verfasst von Benjamin Ohloff am 22:33
Kategorie: Interviews

Finaltag der DM

Der zweite Tag begann um 9 Uhr mit den noch ausstehenden letzten zwei Vorläufen (Vorläufe 4 und 5).

In fast allen Vorläufen bestätigten die Favoriten ihre Form des Vortages, wenngleich die Strecke zu Beginn noch nicht den rechten Griff aufwies.

In Vorlauf 4 der Gruppe 8 legte Martin Hudy dennoch den bis dato schnellsten Lauf hin und fuhr die 16 Runden mit nur 2 Hundertstel Überzeit. Marc Rheinard konnte zuvor noch nicht ganz die Leistungen des Samstags zeigen und landete auf Platz 7. Den Lauf gewann Dirk Wischnewski mit souveränen 16 Runden und einer Überzeit von 1,13 Sekunden.

In fast der gleichen Zeit entschied Sascha Falter den 4. Vorlauf der Gruppe 9 für sich. Toni Rheinard konnte sogar noch eine Schippe drauf legen und fuhr ebenfalls persönliche Bestleistung mit 16 Runden in 5.01,07. Nach Vorlauf 4 blieb die Reihenfolge der Topfahrer im Modified-Klassement beinahe unverändert. Lediglich Toni Rheinardt verdrängte Marc Fischer von Platz 3 und Andy Krämer rutschte von Platz 6 auf 7 ab, da sich Dirk Wischnewski vor ihn schob.

Lars Hoppe behielt die vorläufige Pole-Position im Standard-Segment, wenngleich er im vierten Lauf nicht nachlegen konnte. Christopher Grimm und Mike Linge tauschten die Plätze, so daß letzterer auf Platz 4 abrutschte. Die letzte Runde der Vorläufe, die am späten Vormittag begann, sollte nun ein erstes Indiz für die Nervenstärke in den Finals werden.

Lars Hoppe gewann seinen Vorlauf der Gruppe 4 souverän, musste sich aber den 16 Runden in 5.13,04 von Thomas Günsel geschlagen geben, eine Zeit, die bis dahin noch nicht erreicht worden war. Damit hatte Thomas Günsel sich im letzten Moment die Pole gesichert und durfte die Finalläufe von vorne angehen.

Marc Rheinard zeigt in seinem letzten Vorlauf noch einmal, wer am heutigen Tag der schnellste war auf dem Platz.

Seine gewohnt saubere und sichere Fahrweise sicherte ihm den ersten Platz in seiner Gruppe und damit auch die Pole-Position für die Finals. Sascha Falter konnte im letzten Vorlauf nicht mehr nachlegen und fiel mit technischem Defekt aus. Markus Mobers und Toni Rheinard gewannen ihren Vorlauf Nummer 5 und gehörten ebenfalls zu den A-Finalisten.

Die A-Finalisten der Klasse EGTWST lauteten demnach: 1. T. Günsel, 2. L. Hoppe, 3. C. Grimm, 4. M. Linge, 5. M. Hofer, 6. B. Hasselbring, 7. D. Fadtke, 8. E. Beck, 9. M. Groß und 10. M. Diedrich

Die A-Finalisten der Klasse EGTWSC hießen: 1. M. Rheinard, 2. M. Mobers, 3. M. Hudy, 4. D. Wischnewski, 5. T. Rheinard, 6. M. Fischer, 7. S. Falter, 8. R. Völker, 9. A. Krämer, 10. R. Püpke.

Die Finals konnten beginnen. Spannung machte sich breit unter den Zuschauern, denn in den Vorläufen war es äußerst knapp zugegangen, und die Favoriten schenkten sich keinen Zentimeter. Man kann jedoch feststellen, daß fast immer mit fairen Mitteln um die Positionen gekämpft wurden. Versehentliche Berührungen führten gerade auch bei den Topfahrern immer dazu, daß man sich fair erneut hintenanstellte. Die Cracks wollten zeigen, daß sie auch ohne Rempler vorbeikommen würden. Im ersten A-Finale Standard fuhr Thomas Günsel einen klaren Start-Ziel-Sieg heraus. Zwar kam Lars Hoppe mit nur 1,21 Sekunden Rückstand ins Ziel, er konnte Günsel jedoch zu keinem Zeitpunkt gefährlich werden.

Das erste A-Finale Modified stand zunächst unter der Fuchtel von Marc Rheinard, der den Rundenrekord für Elektro-Tourenwagen in Bernau auf sagenhafte 18,14 verbesserte! In Runde 7 jedoch fiel er aufgrund eines technischen Defekts aus und musste das Rennen seinen ärgsten Konkurrenten Markus Mobers und Bruder Toni überlassen.

Sascha Falter war unglaublich druckvoll unterwegs und machte lange Zeit Pressing auf Markus Mobers.

Im letzten Drittel des Rennens ließ sein Akku jedoch sichtlich nach, er machte zu allem Unglück auch noch einen Abflug über die Curbs, so daß es am Ende nur für Platz 6 reichte.

Die B-Finalläufe im Bereich Modified waren durch packende Positionskämpfe geprägt. Zunächst führte Markus Fost, doch konnte Daniel Sieber, der schneller unterwegs war, einen Fahrfehler ausnutzen und sich an die Spitze setzen.

Im weiteren Verlauf des Rennens sah Sieber sich wiederum den Angriffen von Alexander Stocker ausgetzt, der sich in der letzten Kurve vor dem Ziel vor ihn schob und den Lauf gewann.

Das zweite A-Finale Standard sollte nun bereits die Entscheidung über die Deutsche Meisterschaft bringen. Günsel führte mit seinem XRay nach dem Start, mußte jedoch zwischenzeitlich seine Führung an Lars Hoppe abgeben.

Ein technisch sauberes Überholmanöver brachte Günsel dann wieder an die Spitze des Feldes.

In den folgenden Minuten vergrößerte er seinen Abstand zu Hoppe kontinuierlich und gewann schlußendlich seinen Lauf. Damit stand er als neuer Deutscher Meister in der Klasse EGTWST fest, herzlichen Glückwunsch!

Bei den 12T-Fahrern verlief das zweite A-Finale recht unruhig. Es war von etlichen Crashs und so manchem unsauberen Überholmanöver geprägt.

Der jüngere Rheinard-Bruder fiel nach einem Fahrfehler in Runde 4 zurück, so daß dieser Lauf an Marc Fischer ging, der vor Dirk Wischnewski ins Ziel kam.

Toni Rheinard landete nur auf Platz 6. Beide Rheinard-Brüder fahren fast immer Ideallinie, ihr Fahrstil ist nicht nur gut anzusehen, er ist eben auch schnell, weil sie keinen überflüssigen Meter auf der Strecke fahren. Der Ausgang des 2. A-Laufes hatte jedoch für die Zuschauer den Vorteil, daß nun der Ausgang der Deutschen Meisterschaft SC noch bis zum 3. Lauf offen blieb.

Zu einem ungewöhnlichen Zwischenfall kam es bei einer technischen Abnahme, als auffiel, daß ein Fahrer den Anker seines Motors ausgetauscht hatte. Da alle Anker markiert sind, fiel dieses regelwidrige Vorgehen noch vor den Finalläufen auf und der Betreffende wurde in das letzte Finale zurückgestuft. Das zweite und letzte B-Finale Modified verlief ähnlich spannend wie der erste Lauf. Fost kam als erster aus der Startkurve heraus, musste sich jedoch heftigen Drucks von hinten durch Alexander Stocker erwehren. Erst in der auf die Zielgerade führenden Spitzkehre konnte Stocker sich an Fost vorbeischieben, leider nicht ohne Berührung, so daß Fost gleich 2 Plätze verlor. Er kämpfte sich jedoch bis auf Platz 2 vor und kam mit 2,25 Sekunden Rückstand ins Ziel. Das 3. A-Finale Standard konnte von den beiden Führenden etwas lockerer angegangen werden, denn die Entscheidung war bereits gefallen. Dahinter aber zeigte vor allem Dennis Fadtke seine immer besser werdende Form und belegte Platz 3.

Der Höhepunkt der DM stand mit dem 3. A-Finale EGTWSC bevor. Marc Rheinard hatte nach dem Ausfall im ersten Lauf und dem 3. Platz im zweiten Lauf nicht viel zu befürchten und fuhr wie entfesselt von der Spitze weg einem Start-Ziel-Sieg entgegen. Mit 6,28 Sekunden Vorsprung kam er ins Ziel.

Doch hinter ihm wurde ebenfalls um die Deutsche Meisterschaft gekämpft. Wäre Markus Mobers nicht in der letzten Runde noch auf Platz 4 zurückgefallen, dann wäre er vielleicht der neue Deutsche Meister geworden. So aber fuhr Toni Rheinard auf den zweiten Platz vor und sicherte sich mit seinen zwei zweiten Plätzen vor seinem jüngeren Bruder den Gesamtsieg.

Der neue Deutsche Meister in der Klasse EGTWSC heißt somit Toni Rheinard, herzlichen Glückwunsch!

Verfasst von Benjamin Ohloff am 21:24
Editiert am: Sonntag, August 28, 2005 23:13
Kategorie: Rennberichte

Deutsche Meister Toni Rheinard und Thomas Günsel

Für die ganz Ungelduldigen vorab. Die neuen Deutschen Meister heissen Toni Rheinard in der Klasse EGTWSC und Thomas Günsel (EGTWST). Das Endergebnis kann hier eingesehen werden. Im Laufe des Abends folgen noch detaillierte Berichte von den Finals, viele Bilder und ein Interview mit Andy Krämer.
Verfasst von Benjamin Ohloff am 19:14
Kategorie: Ergebnisse
Zum Verein